So holte ich um 7:30 Uhr, b. z. w. um 7:50 Uhr Dominik und Marco ab. Gemeinsam machten wir uns dann auf den Weg nach Kaltenkirchen. Dort trafen wir auch auf Arne, der von Hamburg aus nach Kaltenkirchen gestartet war. Um 10:00 Uhr hieß es dann „Aufstellen“. Was beim ersten Versuch etwas länger dauerte, da wir doch eine Buntgemischte Gruppe waren. Es waren etwas über 70 Teilnehmer gekommen. Von denen die Schwarzgurtträger ca. 25 Personen ausmachten. Wie schon gesagt, dauerte das erste Aufstellen zu lange. Deshalb lautet die erste Aufforderung von Großmeister Ky Tu „alle vier Wände berühren und danach wieder aufstellen“. Das Selbe folgt darauf, jedoch in verschiedenen Abwandlungen, bis Ky Tu zufrieden mit der Schnelligkeit der Gruppe war. Hierauf folgten viele lustige und effektive Aufwärmübungen. Alle spielerisch verpackt und echt super und immer lustig, trotz der damit verbundenen Anstrengungen. Und alles auch immer mit einem Partner. Man hat sich vom Anfang bis zum Ende als eine Gruppe aufgewärmt und sich nie als Einzelperson gefühlt. Nach dem Aufwärmen stand das Stretching an. Hier konnte man schon das erste Mal erahnen, wie fitt Ky Tu in Wirklichkeit ist. Es waren viele bekannte Übungen die durchgeführt wurden, aber fast jede auch wieder erweitert und auch anders und effektiv durchgeführt. Also auch hier ließen die neuen Eindrücke nicht lange auf sich warten. Und es sollte sich am Ende des Tages herausstellen, dass es eine wahre Flut an neuen und total tollen Eindrücken war, die man dort bekommen hatte. Im Anschluss an das Stretching folgte dann das Training in Grundtechniken. Zum Ende dieser Einheit gab es dann auch die erste Trinkpause, die ganze 3 Minuten andauerte. Danach hieß es sofort wieder Vollgas. Begonnen wurde die zweite Einheit mit einem Poomsaetraining. Hier wurden die Formen Il-Yang, I-Yang und Sam-Yang sowohl klassisch in der gesamten Gruppe, als auch in Einzelgruppen geübt. In den Einzelgruppen lief man dann abwechselnd den Anderen aus seiner Gruppe eine Form vor und diese mussten wiederum ihrem Teamkollegen ein Feedback und ihm somit Tipps geben, was er an seiner Form verbessern kann und worauf er in Zukunft achten sollte. Zwischendurch rief Großmeister Ky Tu alle zusammen und ließ sie sich in einem Kreis um ihn herum aufstellen b. z. w. setzen. Hier bewies Ky Tu mal wieder sein hervorragendes Können und erklärt den Trainierenden die einzelnen Techniken jeder Form. Worauf zu achten ist, was man verbessern kann und wie man die Techniken im Einschrittkampf und auch in der Selbstverteidigung anwendet. Diese Einheit ging um 12:15 Uhr zu ende, woran die Mittagspause anschloss. Um 13:00 hieß es dann wieder startfrei zur Runde drei. Die dritte Runde ging dann auch bis zum Ende, sprich bis um 18:00 Uhr durch. Sie wurde lediglich von zwei Trinkpausen, die jeweils 2 Minuten gingen, unterbrochen. In der dritten Einheit wurde dann das Thema der zweiten Einheit wieder aufgegriffen und verschärft durchgeführt. Diesmal wurden wie schon vorher die anderen Formen, die Formen Sa-Yang, Oh-Yang, Juk-Yang und Chil-Yang unter die Lupe genommen. Auch hier wurde wieder die Form als ganzes und auch jede Technik speziell für sich trainiert. Großmeister Ky Tu erklärte wieder bei jeder Form ausführlich die dazugehörigen Techniken und gab viele Wertvolle Tipps und Anregungen. Diese sollten dann auch gleich in der Praxis umgesetzt werden. Das galt sowohl für den Bereich des Formlaufens, als auch für die Berieche Einschrittkampf und Selbstverteidigung. Hier kam die Form „ Koryo“ dazu. Zum Schluss dieser Einheit gab es dann noch ein kurzes Feedback von Ky Tu an die Trainierenden. Nach den insgesamt 7 Stunden und 8 Minuten andauernden Trainingstag kann man und da sind wir uns alle einig, nur das eine sagen. Es war ein hammer anstrengender Trainingssamstag. Nicht nur für den Körper, sondern auch für den Kopf. Da soviel neues und hoch interessantes Wissen vermittelt wurde, welches man immer gerne aufgenommen hat. Was am Ende jedoch immer schwerer wurde, da der Körper einfach fertig war. Aber der Anstrengungen zum trotz war es ein Erlebnis welches seines gleichen suchen wird und welches wir froh sind, nicht verpasst zu haben. Wir würden auf jeden Fall immer wieder mit Großmeister Ky Tu zusammen trainieren. Ky Tu ist eine überragende Person mit einer ganz besonderen Persönlichkeit. Er zeigt dir nicht nur sein unbeschreibbares Können, mit ausgeführten Techniken die in einer Leichtigkeit dargeboten werden, dass einen der Mund offen stehen bleibt. Sondern er bleibt dabei auch immer auf dem Teppich und versteht es einfach die Menschen zu begeistern, so dass sie einfach nur noch von ihm trainiert werden wollen. Und das vom Anfang bis zum Ende. Einen solchen Motivationsschub, eine solche Begeisterung für Taekwondo und auch so viel Spaß daran am Ende kaputt zu sein, hatte ich schon lange nicht mehr und auch noch nie so sehr wie bei Ky Tu. Er versteht es dich „fertig zu machen“ aber dich im selben Moment auch damit aufzubauen. Er bringt dir Taekwondo nahe. Nicht nur die Techniken, sondern auch den Sinn dahinter und die Bedeutungen. Man hat fast das Gefühl in Korea selbst zu trainieren. Ky Tu hat eine solch gewaltige Ausstrahlung, dass es echt schwer ist die ganzen Eindrücke des Trainings und die Eindrücke von Großmeister Ky Tu hier zu beschreiben. Das muss man einfach mal selbst erlebt haben.
Müde, erschöpfte und auch zugleich glückliche Grüße
Euer Mike